Engin Eroglu, MdEP beim Appell des Kampfhubschrauberregimentes 36–Kurhessen
Am vergangenen Donnerstag besuchte der Europaabgeordnete Engin Eroglu, die Georg-Friedrich-Kaserne zum Appell in Fritzlar. Anlass war der der Übergang der Aviation Task Force NRF (L) in die Very High Readiness Joint Task Force (VJTF) der Nato.
Der Appell wurde im Beisein des Kommandeurs Kommando Hubschrauber Brigadegeneral Ulrich Ott durchgeführt. Zugleich wurde dem Verband das Fahnenband „Einsatz“ durch den Divisionskommandeur „Division Schnelle Kräfte“ Gerneralmajor Dirk Achim Faust verliehen.
Als Mitglied des Ausschusses für Auswärtige Angelegenheiten (AFET) im Europäischen Parlament stehen Fragen der Verteidigung und Sicherheit als Teil europäischer Außenpolitik für Eroglu auf der täglichen Agenda. Besonders das Thema Verteidigungszusammenarbeit auf europäischer Ebene bleibt dabei eine viel diskutierte Problematik.
Eroglu: „Obwohl Verteidigung in der nationalen Zuständigkeit bleibt, brauchen wir definitiv mehr Initiativen und Strategien zur Förderung der europäischen Sicherheits- und Verteidigungszusammenarbeit. Der verherende Angriffskrieg von Russland auf die Ukraine mit Kriegsverbrechen sogar gegen die Zivilbevölkerung muss nun auch dem letzten klar sein, dass die Friedensdividende ein Fehler und völlig falscher Ansatz der Realität war in der Sicherheitspolitik. Die EU muss Ihre Zusammenarbeit in der Verteidigung intensiveren um auch in der NATO mehr Macht zu haben bei der Ausrichtung der gemeinsamen Verteidigungspolitik. Kurzfristig sollten wir bestehende Strukturen ausbauen und beispielsweise die Einsatzfähigkeit von EU-Battlegroups vorantreiben.“
Auch auf deutscher Ebene sieht Eroglu in diesem Zusammenhang Handlungsdarf: „Die Aussetzung der Wehrpflicht war ein fataler Fehler. Ohne dieses System bildet die Bundeswehr heute nicht mehr einen Querschnitt der deutschen Gesellschaft ab. Das ist aber unerlässlich, denn die Bundeswehr kommt aus der Mitte der Gesellschaft und war 20 Jahre in Afghanistan aktiv. Dennoch war die gesellschaftliche Diskussion über das Thema in den letzten Jahren kaum vorhanden und man scheute sich davor, eine realistische Einschätzung der Lage zu geben. Das ist nicht nur ein Versäumnis, sondern schlicht inakzeptabel und unfair den Soldaten gegenüber, die im Ausland ihr Leben und Ihre Gesundheit riskieren.“
Während des Besuchs tauschte sich Eroglu mit dem Kommandeur Oberst Sönke Schmuck über die Arbeit der Division aus. In diesem Kontext sprach Eroglu auch die Finanzierung der Bundeswehr an: „Wenn wir als Deutschland in Europa und der Welt glaubwürdigt mehr Verantwortung zum Schutz des Weltfriedens und der Verteidigung der Menschenrechte einnehmen wollen, müssen wir dafür auch mehr Ressourcen aufwenden. Das bedeutet in diesem Fall mehr Geld für die Ausbildung und Ausstattung der deutschen Bundeswehr. Darauf müssen wir langfristig hinarbeiten, vor allem da Anspruch und Wirklichkeit in diesem Bereich oft auseinandergehen. Der Streit zur Unterstützung der Ukraine beim Angriffskrieg Russlands zeigt das sehr deutlich.
Der Einmarsch der Truppenfahne des Kpf-HubschrRgt 36, die Reden des Brigadegenerals Ott, von Oberst Schmuck sowie des Generalmajors Faust (Kdr DSK) beeindruckten die geladenen Gäste, die trotz schlechten Wetters zahlreich erschienen waren.
Begleitet wurde die Veranstaltung vom HMK mit dem Regimentsgruß, dem großen Kurfürsten Reitermarsch und der Nationalhymne. Mit „Preußens Gloria“ erfolgte der Ausmarsch der Truppenfahne sowie die Abmeldung an den DivKdr.
Beim anschließenden Neujahrsempfang im Offiziersheim konnten bei zahlreichen Gesprächen Kontakte geknüpft und ausgebaut werden. Hier lobte der Kreisvorsitzende der FREIE WÄHLER die Führung der Fritzlaer Kaserne vertreten durch Herrn Oberst Sönke Schmuck als Kommandeur und Herrn Oberstleutnant Dirk Spengler als Kasernenkommandant für die hervorragende Arbeit. Das ist ein gutes Beispiel dafür, wie wichtig die Ausrüstung der Bundeswehr und die Arbeit von ausgezeichnet ausgebildeten Personal wie hier in Fritzlar sind, sowohl für die deutsche als auch für die globale Sicherheit, so der Abgeordnete abschließend.